Mikroskopkamera: Einleitung & Technische Daten

Veröffentlicht am 15. August 2016 von TIS Marketing.

Ursprünglich veröffentlichter Artikel in der Fachzeitschrift Mikroskopie (Jahrgang 3, Nr. 1/2016, S. 37-51) von J. Piper und M. Torzewski. Gegliedert in Abschnitt: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11.

Einleitung

Ende 2014 wurde von The Imaging Source, Bremen, eine neue Mikroskop-Kamera DFK MKU130-10x22, auf den Markt gebracht, mit der das Ziel verfolgt wird, eine Aufsatzkamera anzubieten, die bei sehr guter Bildqualität an nahezu jedem handelsüblichen Mikroskop eingesetzt werden kann.

Ob es eine solche "Universalkamera" geben kann, wird aus prinzipiellen technischphysikalischen Gründen oftmals in Frage gestellt, weil die optischen Konzepte bzw. Berechnungen verschiedener Mikroskope sehr heterogen sind und daher eine Kamera üblicherweise an die optische Auslegung des zugehörigen Mikroskops angepasst sein muss. Schon unter diesen grundsätzlichen Aspekten war es für uns sehr interessant, diese neuartige Kamera zu testen. Seitens des Herstellers wurde uns für diesen Zweck ein Exemplar der Kamera zur Erprobung leihweise überlassen.

Technische Basisdaten

Ausgestattet ist die Kamera mit einem 13 MP CMOS Farbsensor (1/2.5 " Sony Exmor, Pixelgröße 1,4 x 1,4 µm). Die maximale Bildauflösung beträgt 4128 x 3096 Pixel, wahlweise können aber auch geringere Auflösungen gewählt werden (3264 x 2448, 2592 x 1944, 1920 x 1080, 1600 x 1200, 1280 x 960, 1280 x 720 Pixel). Fotos können als Bitmap, TIF oder JPG gespeichert werden. Video-Clips (nur AVI) können mit maximal 30 Frames pro Sekunde (FPS) bis zum Full-HD-Format (1920 x 1080 Pixel) aufgenommen werden, bei höheren Auflösungen mit 1 FPS. Belichtungszeiten werden in einem Bereich von 1s bis 1 / 5000 s realisiert; die ISO-Empfindlichkeit ("Gain") erstreckt sich von ISO 50 bis ISO 3200. Gesteuert wird die Kamera über eine Software, die auf der Homepage des Herstellers zum Download hinterlegt und für Windows und Linux verfügbar ist.

Eine IC Capture-Software, dient der Aufnahme von Fotos und Videos. Zusätzlich kann diese Software auch gut für Live-Beobachtungen und Demonstrationen des mikroskopischen Bildes verwendet werden, wenn man die verschiedenen "Toolbars" temporär ausblendet. Zu diesem Zweck wird auch eine "IC Full Screen Presenter-Software" angeboten, um den vollen Bildschirm für eine Live-Übertragung des Kamerabildes zu nutzen. Ergänzt wird diese Software durch eine Vermessungssoftware und eine Fußschalter-Software; diese Zusatzsoftware ist nicht Gegenstand unseres Tests.